ISAR

Zusammen mit dem Bayerischen Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) wurde das Screening-Verfahren ISAR (Import Screening for the Anticipation of food Risks) entwickelt.

ISAR trägt dazu bei, Gesundheitsrisiken und Betrugspotenzial bei Lebensmitteln so früh wie möglich und auf Basis einer automatisierten Auswertung von Lebensmittelimportdaten zu erkennen und wird bereits seit dem Jahr 2016 am LGL eingesetzt.

Hintergrund ist, dass unter anderem Ernteausfälle oder Veränderungen in der Nachfrage starke Preisschwankungen bei Lebensmittelprodukten verursachen können. Dies kann zu Betrugsanreizen führen, da sich durch die falsche Deklaration von Lebensmitteln mitunter stattliche Gewinnmargen erreichen lassen: So wird zum Beispiel versucht, die teuren Zutaten durch ähnliche, aber günstigere zu ersetzen, ohne dies zu kennzeichnen. Für Verbraucher kann dies unter Umständen auch gesundheitsgefährdend sein. Auch Veränderungen bei der Herkunft von Lebensmitteln können ein Risiko bedeuten, etwa wenn die Produkte ursprünglich vermehrt aus Regionen mit hohen Umweltbelastungen oder schlechten Hygienestandards kommen.

Derzeit wird ISAR im Rahmen einer mehrjährigen Kooperation mit dem LGL methodisch und softwareseitig weiterentwickelt. Außerdem wird das Software-Tool seit 2021 im Rahmen der Lebensmittelüberwachung in den Bundesländern, beim Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit und dem Nationalen Referenzzentrum für authentische Lebensmittel einem Praxistest unterzogen. Zudem verfügt ISAR, aus Sicht der EU-Kommission, über ein gutes Potential zur Planung von systematischen Kontrollen hinsichtlich betrügerischer Praktiken bei Lebensmitteln.

Ansprechpartner StaBLab: Simon Wiegrebe, Mona Niethammer

Projektpartner: Beyza Ülker Celik, Dr. Britta Müller (Bayerisches Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit)